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Bernd Wannenmacher
Wasser

Die Quelle des Lebens

Wasser ist die Quelle allen Lebens. Wassermangel ist – wie beispielsweise in Afrika – für Mensch und Tier deshalb lebensbedrohlich. So ist es kein Wunder, dass in der Geschichte der Menschheit häufig der Kampf um das Wasser entbrannte und die Frage, wer ein Recht auf Wasser hat, bis heute die Menschheit bewegt, wie der Völkerrechtler Philip Kunig in einem Essay nachweist. In ganz andere Gefilde – an die Ufer von Gewässern – führt uns der Verhaltensbiologe Carsten Niemitz, der den aufrechten Gang des Menschen mit einer Aufsehen erregenden These nachzuweisen sucht. Bis in die Gegenwart sprechen die Menschen dem Wasser besondere – auch liturgische – Heilkräfte zu, beflügelten Wassergeister und Götter die Phantasie der Menschen. Angelika Malinar schildert in ihrem Beitrag über den Ganges die Bedeutung des Flusses zwischen Umweltkatastrophen und reinigender Kraft für Pilger aus ganz Indien. Der Theologe Martin Blum geht der liturgischen Kraft des Wassers nach, während der Kunsthistoriker Martin Pozsgai den Triumph des Wassers als spielerisches Element der Schloss-und Gartenbaukunst der Frühen Neuzeit nachzeichnet. Auch im alten Ägypten spielte das Wasser als mystisches Element eine entscheidende Rolle. Obgleich der überflutete Nil die Anrainer in arge Bedrängnis brachte, warteten die Ägypter jedes Jahr sehnsüchtig auf die Flut, wie in dem Beitrag von Johannes Seidlmayer nachzulesen ist. Den Blick in eine noch fernere Vergangenheit wagt Gerhard Neukum, in eine Zeit, in der es noch Wasser auf dem Roten Planeten, dem Mars, gab.

Auf dem Wasser werden riesige Frachten von Nord nach Süd, von Ost nach West gebracht. Welche ökologischen Probleme es geben kann, wenn Einzeller im Bauch von Frachtschiffen auf einmal am anderen Ende der Welt heraussprudeln, lässt sich in dem Artikel des Biologen Ralf-Norbert Hülsmann nachvollziehen. Klaus Hausmann hingegen stößt weit in die Tiefe der Ozeane vor und untersucht dort das Leben der Einzeller. Von der Tiefe des Meeres entführt uns Hanns-Christian Gunga wieder ins Weltall und beschreibt zusammen mit Karl Kirsch das Problem des Salz-Wasser-Haushalts des Menschen unter Weltraumbedingungen. Zurück auf der Erde beschreibt der Wissenschaftsjournalist Matthias Manych die Forschungsarbeit von Walter Rosenthal, der den rasanten Wasseraustausch der Niere untersucht.

Von altersher lag es im Interesse des Menschen, das Wasser zu beherrschen, einzudämmen oder zu kontrollieren. Der Informatiker Jochen H. Schiller beschreibt, wie die Wassertemperatur in der Ostsee überwacht werden kann, der Wirtschaftswissenschaftler Jan Oliver Kryzywanek widmet sich in seinem Beitrag der Planung und dem Bau der Berliner Kanalisation als eine Maßnahme der öffentlichen Infrastruktur. Die Autoren Klaus Weist und Tim Eckmanns wenden sich der Infektionsgefahr durch Trink- und Badewasser zu, während Oliver Kuehn und Knut Asmis das Wasser in Bausteine zerlegen, indem sie es unter die Laserlupe legen. Der Althistoriker Andreas Luther erzählt, wie schon die alten Römer regelmäßig Handelskontakt mit Indien unterhielten. Wie immer wünschen wir Ihnen eine genussreiche Lektüre.

Dr. Felicitas von Aretin

Titelbild: Bernd Wannenmacher

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